Orthopädische Praxis
Knoll und Geiger

Westerbachcenter
Eingang C – 3. Etage
Westerbachstr. 23c
61476 Kronberg i. Ts.

Unsere Öffnungszeiten
Mo.-Fr.: 08:00- 12:00 Uhr
Mo., Di.: 14:00- 18:00
Do.: 14:00- 17:00
und nach Vereinbarung

Unsere telefonische Erreichbarkeit
Tel.: 06173 – 9937210
Mo.-Fr.: 08:00- 11:00 Uhr
Mo., Di., Do: 14:00- 17:00

Online-Terminvereinbarung

Fuss

Hier finden Sie eine kurze Erklärung zu häufig auftretenden orthopädischen Krankheitsbildern des Fußes.

Hallux valgus

Bei der häufigsten Vorfussdeformität, dem Hallux valgus (Ballenzeh), kommt es zu einer Abweichung der Großzehe im Grundgelenk Richtung Kleinzehe. Dies führt zur Ausbildung eines prominenten Großzehen-Ballens. In diesem Bereich entstehen durch den permanenten Druck des Schuhwerks Schwielen und Hornhaut bis hin zu einer schmerzhaften Schleimbeutelentzündung. Bei ausgeprägten Fehlstellung der Großzehen schiebt sich diese über oder unter die 2. Zehe und es entstehen sekundär Hammer- oder Krallenzehen im Bereich der 2.- 5. Zehe. Auf Grund der daraus resultierenden, gestörten Statik, entwickeln die Patienten häufig zusätzlich Schmerzen im Bereich des Mittelfusses und der Fusswurzel.
Zunächst sollten mit Hilfe der technischen Orthopädie individuelle Einlagen angefertigt und ausreichend weites Schuhwerk getragen werden. Bei akuten Reizzuständen ist eine entzündungshemmende Therapie lokal und systematisch angewendet, sinnvoll. Versagt die konservative Therapie, besteht die Indikation zur operativen Korrektur der Hallux valgus Fehlstellung.

Hallux rigidus

Die Arthrose des Großzehengrundgelenkes mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung wird als Hallux rigidus (steife Großzehe) bezeichnet. Die Patienten klagen über schleichend zunehmende Belastungsschmerzen während des Abrollvorgangs. Beim Tragen hoher Absätzen nehmen die Schmerzen zu, wohingegen festes Schuhwerk mit harter Sohle (z.B. Wanderstiefel) eine Linderung verschafft. Im Rahmen der klinischen Untersuchung sind sowohl das Überstrecken als auch das Beugen im Großezehengrundgelenk schmerzhaft. Insbesondere die Überstreckung ist meist deutlich eingeschränkt. Radiologisch zeigt sich eine Gelenkspaltverschmälerung, knöcherne Randanbauten sowie eine Sklerosierung des gelenknahen Knochens.
Ziel der konservativen Therapie ist es den lokalen Reizzustand zu mindern durch entzündungshemmende, schmerzstillende Medikamente und eine mechanische Entlastung des Großzehengrundgelenkes herbeizuführen. Dies erfolgt mittels individuell angefertigten Einlagen und ggf. einer zusätzlichen Schuhzurichtung. Bei anhaltenden Beschwerden werden gelenkerhaltende Verfahren oder im Falle einer zunehmend schmerzhaften Einsteifung das Gelenk vollständig versteift.

Kleinzehendeformitäten

Es werden im Wesentlichen drei verschiedene Kleinzehendeformitäten unterschieden. Bei der Hammerzehe liegt auch im Ruhezustand eine spontane Beugung des Zehenmittelgelenkes vor, so dass die Zehenspitze im Stand auf dem Boden ruht. Aufgrund der dauerhaften Beugung im Zehenmittelgelenk, kommt es zu schmerzhaften Druckstellen und Hühneraugen direkt über dem Zehenmittelgelenk.
Die Krallenzehe weist zusätzlich zu der fixierten Beugestellung des Zehemittelgelenkes eine fixierte Überstreckung des Zehengrundgelenkes auf, so dass die Zehenspitze vom Boden abhebt. Gelegentlich legt sich die Krallenzehe über einen der benachbarten Zehen.
Von der seltenen Mallet-Zehe spricht man, wenn nur das Zehenendgelenk eine fixierte Beugestellung einnimmt. Druckbeschwerden können durch Polsterung, Zehenrichter und Fußpflege gebessert werden. Eine Dauerhafte Korrektur der Zehen ist jedoch nur durch einen operativen Eingriff möglich.

Morton Neuralgie

Die sensiblen Nerven der Fusszehen können auf Höhe der Mittelfußköpfchen kleine druckschmerzhafte Schwellungen entwickeln, welche insbesondere beim Abrollen stark belastet werden und zu Beschwerden führen. Die betroffenen Patienten berichten von einem elektrisierenden Schmerz mit Ausstrahlung in die Zehen. Kernspintomographisch kann häufig ein sog. Neurom (Nervenschwellung) dargestellt werden. Die Therapie erfolgt durch eine lokalen Injektion bzw. im Falle anhaltender Beschwerden durch operative Entfernung des Neuroms.

Haglund Exostose

Der obere Fersenschmerz wird häufig durch Veränderungen der ansatznahen Achillessehne hervorgerufen. Bei dieser Form der Achillodynie führt eine anlagebedingte Prominenz des Fersenbeines zu Druckbeschwerden im Bereich der ansatznahen Achillessehne mit der Folge von entzündlichen Schwellungen eines zwischen Fersenbein und Achillessehne gelegenen Schleimbeutels. Die Beschwerden beginnen meist schleichend und nehmen je nach körperlicher Belastung und Art des Schuhwerks zu. Im Röntgenbild ist teilweise eine deutliche Ausziehung des hinteren oberen Fersenbeines, die sog. Haglund Exostose zu sehen. Die Therapie erfolgt zunächst konservativ durch entlastende Maßnahmen wie weiches Schuhwerk um den Druck auf die Ferse zu reduzieren. Entzündungshemmende Medikamente und ggf. eine vorübergehende Absatzerhöhung. Bei anhaltenden Beschwerden kann die mechanisch störende Haglund Exostose operativ entfernt werden.

Sprunggelenk

Die häufigste Verletzung im oberen Sprunggelenk ist die Distorsion, bei der man häufig im Rahmen vom Sport oder eines „Fehltrittes“ im Alltag mit dem Sprunggelenk „umknickt“. Hierdurch können verschiedene Verletzungen entstehen. Meistens kommt es zur Dehnung oder zum Riss des äußeren Bandapparates, der das Sprunggelenk stabilisiert.
Ferner kann es sogar zu Brüchen im Wadenbein oder Mittelfuß kommen. Da diese Verletzung mit Folgeschäden wie einer chronischen Instabilität oder Knochen- Knorpelschäden einhergehen kann sollte jede Distorsion mit Schwellung des Außen- oder Innenknöchels ärztlich Untersucht werden. Abhängig vom Ergebnis der körperlichen Untersuchung kann eine apparative Diagnostik mittels Röntgen, Ultraschall oder MRT notwendig werden. Bei der klassischen Distorsion ist meistens eine Versorgung mittels stabilisierender Schiene notwendig um das Risiko der späteren chronischen Instabilität zu reduzieren.
Sollten doch größere Akut- oder Folgeschäden entstanden sein (Risse mehrerer Bänder mit bleibender Instabilität, Knorpelschäden, Knochenbrüche…) kann auch die operative Versorgung notwendig werden, die je nach Diagnose offen oder minimalinvasiv (arthroskopisch) erfolgen kann.

Achillessehne

Wie in der griechischen Mythologie beschrieben war die Ferse des Achilleus sein einziger verletzbarer Punkt. Leider sind wir sterblichen durchaus verletzbar, aber auch bei uns zeigt die Achillessehne eine erhöhte Anfälligkeit bezüglich Schmerzen, Entzündung und Riss. Bei der schmerzhaft geschwollenen Achillessehne muss die Ursache häufig in einer Fehlstatik des Fußes, einer zu geringen Dehnbarkeit des Gewebes oder auch in Einlagerung von Harnsäurekristallen gesucht werden. Die Diagnostik erfolgt durch die körperliche Untersuchung sowie einer Ultraschalluntersuchung und ggf. einer Magnetresonanztomographie. Die Pedographie gibt Rückschlüsse auf die Fuß Statik, welche eventuell mit Einlagen korrigiert werden muss. Je nach Zustand der Sehne stehen weitere physikalische und medikamentöse Therapien zur Wahl, über die individuell von Fall zu Fall entschieden werden muss.

Achillessehnenriss

Beim akuten Riss verspürt der Patient häufig einen „peitschenartigen“ Knall und brennende Schmerzen in der Achillessehne. Dazu kommt die Unfähigkeit den Fuß gegen Widerstand in die Spitzfuß Stellung zu bringen. In diesem Fall ist die schnelle ärztliche Untersuchung unerlässlich. Eine Untersuchung muss zeitnah (am besten am Unfalltag) entscheiden, ob die konservative Therapie mit einer Ruhigstellung in Spitzfuß Stellung mit einem Spezialschuh Aussicht auf Erfolg hat, oder ob die operative Therapie mit direkter Naht der gerissenen Sehne notwendig ist. Eine Versorgung in einem Spezialschuh wird in beiden Fällen über einen Zeitraum von min. 6 Wochen notwendig werden.